Behauptung, Vorurteil:

"Dank der Globalisierung können wir viel günstiger einkaufen..."

 

Kurzantwort:

Oberflächlich gesehen leuchtet es durchaus ein. Computer, TV-Geräte und andere Importwaren sind oft sagenhaft günstig, die Verbraucher der westlichen Welt können sich somit scheinbar mehr leisten.

Doch der Augenschein trügt. Denn die Veränderung der Preise machen nur unter der Berücksichtigung der Lohnentwicklung wirklich Sinn.

Es ist also völlig irrelevant, wie sich die Preise für Farbfernseher entwickelt haben - ausschlaggebend ist allein die Veränderung der Kaufkraft. Und die hat sich in den letzten 30 Jahren wegen der Absenkung der Reallöhne (und Renten) eben deutlich verschlechtert.
Trotz stetig steigender Produktivität und vermeintlich niedriger Preise kann sich der Erwerbstätige (ganz gleich ob Lehrer, Ingenieur, Verkäufer oder Handwerker) von seinem Gehalt heute weniger leisten als vor 30 Jahren.
Der günstige Einkauf erweist sich einmal mehr als Trugschluss.

Weitergehende Informationen: "Die Globalisierung macht die Produkte billiger!"

  

Nur eine kleine Auswahl verhängnisvoller Vorurteile und Irrtümer:
"Aber als Exportweltmeister profitieren wir doch von der Globalisierung...!"
"Aber uns geht es doch allen gut..."
"Aber die internationale Arbeitsteilung bringt doch allen Vorteile..."
"Der Protektionismus hemmt die freie Entfaltung der Wirtschaft!"
"Uns geht es schlechter, weil es immer mehr Rentner gibt..."
"Aber wir sind nun einmal besser als die anderen..."
"Die Kosten der Wiedervereinigung haben die Lohnsenkungen herbeigeführt..."
"Das Problem ist nicht die Globalisierung, wir brauchen einfach nur Mindestlöhne..."
"Eine reife Volkswirtschaft kann nicht mehr wachsen..."
"Aber die Entwicklungsländer profitieren doch von der Globalisierung..."
"Dank der Globalisierung können wir viel günstiger einkaufen..."
"Unser hohes Bildungsniveau sichert uns unsere Überlegenheit..."
"Die EU hilft uns, die globale Herausforderung zu bestehen..."
"Die schlechte Umverteilung ist Schuld an den Reallohnsenkungen..."
"Unser wahres Problem ist der Fachkräftemangel!"
"Die steigende Produktivität ist Schuld an der Massenarbeitslosigkeit...!"
"Aber die internationale Zusammenarbeit hat doch dazu beigetragen, die globale Finanzkrise zu meistern..."
"Man muss doch nur den Druck auf die Arbeitslosen weiter erhöhen...."
"Ohne Globalisierung wäre das Klimaproblem nicht lösbar...!"
"Aber die Globalisierung erschließt doch ganz neue Märkte!"
"Wäre die Globalisierung falsch, hätten die Regierungen doch längst wieder die Importzölle angehoben..."
"Nur der Export generiert Wachstum!"
"Der Euro war der Preis für die deutsche Wiedervereinigung"

 

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© Manfred Julius Müller, Flensburg, Impressum
Initiative zur Förderung der politischen Bildung.

Manfred Julius Müller analysiert seit über 30 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er ist Autor verschiedener Bücher zu den Themenkomplexen Globalisierung, Kapitalismus, Zollfreihandel, Politik und Medien.



Neuerscheinung Januar 2019:
Kapitalismus, Zollfreihandel, Globalisierung: DAS KONTRABUCH
Untertitel:
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Was hat uns die Weisheit der vielen Wirtschafts-Nobelpreisträger und der tonangebenden Ökonomen in den letzten Jahrzehnten gebracht? Die Konzerne wurden immer mächtiger, Millionen Aktionäre wurden sagenhaft reich - aber dem Durchschnittsbürger in den Hochlohnländern geht es heute schlechter als vor 40 Jahren (obwohl sich die Produktivität verdoppelt und die Leistungsverdichtung stark zugenommen hat). Woran liegt, das? Was lief falsch?
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