Behauptung, Vorurteil:

"Wäre die Globalisierung falsch, hätten die Regierungen doch längst wieder die Importzölle angehoben..."

 

Antwort:

Mit der obigen These wird den Regierungen eine Ungebundenheit und Lernbereitschaft unterstellt, die leider selten vorhanden ist.

Warum das so ist?

1. Die mächtige Kapitallobby legt die Saat (nutzt ihren Einfluss) durch eigene Wirtschaftsforschungsinstitute, eigene Massenmedien, durch Parteispenden usw., wobei immer wieder die Nützlichkeit des Freihandels (Zollabbaus) propagiert wird.
Die Kapitallobby hat ein einseitiges Interesse am Zollabbau.

2. Beeinflusst durch diese propagandistische Vorarbeit übernimmt auch die staatlich gelenkte Volkswirtschaftslehre (an den Schulen und Unis) die Thesen von der Nützlichkeit des Zollabbaus (der EU und der Globalisierung).
Zu Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders (Ludwig Erhards) war man in dieser Grundsatzfrage noch ganz anderer Meinung.

3. Die EU-Ideologie verhindert jedwede Umkehr und Einsicht!
Die europäischen Regierungen stecken in einer Art Zwangsjacke - würden sie die Notwendigkeit von Zöllen eingestehen, wäre damit auch Sinn und Nützlichkeit der EU in Frage gestellt.

4. Politiker sind auch nur Menschen und nehmen lieber den bequemeren Weg. Zumal nur die wenigsten Abgeordneten die komplexen weltwirtschaftlichen Zusammenhänge wirklich verstehen (man verlässt sich in der Regel auf die parteininternen Spezialisten).
Auch der Politiker neigt dazu, es sich einfach zu machen und die Sache schön zu reden: "
Die Globalisierung hat ja auch ihre Vorteile" "Wir als Exportweltmeister profitieren doch besonders vom Zollabbau". Mit derlei unrealistischen Wunschvorstellungen wird das eigene Gewissen beruhigt.

  

Nur eine kleine Auswahl verhängnisvoller Vorurteile und Irrtümer:
"Aber als Exportweltmeister profitieren wir doch von der Globalisierung...!"
"Aber uns geht es doch allen gut..."
"Aber die internationale Arbeitsteilung bringt doch allen Vorteile..."
"Der Protektionismus hemmt die freie Entfaltung der Wirtschaft!"
"Uns geht es schlechter, weil es immer mehr Rentner gibt..."
"Aber wir sind nun einmal besser als die anderen..."
"Die Kosten der Wiedervereinigung haben die Lohnsenkungen herbeigeführt..."
"Das Problem ist nicht die Globalisierung, wir brauchen einfach nur Mindestlöhne..."
"Eine reife Volkswirtschaft kann nicht mehr wachsen..."
"Aber die Entwicklungsländer profitieren doch von der Globalisierung..."
"Dank der Globalisierung können wir viel günstiger einkaufen..."
"Unser hohes Bildungsniveau sichert uns unsere Überlegenheit..."
"Die EU hilft uns, die globale Herausforderung zu bestehen..."
"Die schlechte Umverteilung ist Schuld an den Reallohnsenkungen..."
"Unser wahres Problem ist der Fachkräftemangel!"
"Die steigende Produktivität ist Schuld an der Massenarbeitslosigkeit...!"
"Aber die internationale Zusammenarbeit hat doch dazu beigetragen, die globale Finanzkrise zu meistern..."
"Man muss doch nur den Druck auf die Arbeitslosen weiter erhöhen...."
"Ohne Globalisierung wäre das Klimaproblem nicht lösbar...!"
"Aber die Globalisierung erschließt doch ganz neue Märkte!"
"Wäre die Globalisierung falsch, hätten die Regierungen doch längst wieder die Importzölle angehoben..."
"Nur der Export generiert Wachstum!"
"Der Euro war der Preis für die deutsche Wiedervereinigung"
"Man darf auf die Populisten nicht hereinfallen ..."
"Seit 1980 ist die Kaufkraft in Deutschland um 44 % gestiegen..."

Ein Sammelsurium aus Vorurteilen, Irrlehren und verklärenden Statistiken bildet die Grundlage für tiefgreifende politische Fehlentscheidungen. Mehr dazu im Kontrabuch (siehe unten).

 

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Auf die kapitalistische Propaganda fallen fast alle (auch Politiker) herein!
Weil sie über die Medien pausenlos verbreitet wird! Deshalb ist die Welt so ungerecht, deshalb sanken selbst in Deutschland seit 1980 die Reallöhne und Renten.
Muss sich die Bundespolitik ändern oder kann es mit der Schönfärberei und der Billiggeldschwemme ewig so weitergehen?
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DAS KONTRABUCH" von Manfred J. Müller, 100 Seiten, 8,90 Euro