Welchen
Einfluss hat die Globalisierung auf die Weltwirtschaft? Um diese
Frage hinreichend zu beantworten, muss zunächst einmal die
Bedeutung der Globalisierung geklärt werden.
Die Verwendung des Wortes Globalisierung macht nur Sinn, wenn der
Unterschied zur vorher üblichen Weltwirtschaft deutlich wird. Es
gibt nämlich nur einen gravierenden Unterschied: Die
Abschaffung bzw. Absenkung der Zölle, die ab Mitte der
1970er Jahre von den Regierungen der "reichen" Industrienationen
bewusst betrieben wurde.
Die
Volksvertreter taten dies mit dem Versprechen, damit den Wohlstand
ihrer Schutzbefohlenen
mehr
als je zuvor
zu
erhöhen. So zumindest hatten es ihnen die Vertreter des Kapitals
hoch und heilig zugesichert.
Ein kühnes Versprechen, denn in den 25 Jahren vor der
Globalisierung, also von 1955 - 1979, betrug das Wirtschaftswachstum
beachtliche 160 %. (Das Jahr 1980 gilt allgemein als Zeitenwende
und Beginn der Globalisierung.)
Haben
nun die Globalisierungsbetreiber Recht behalten?
Hat der Wohlstand (der Reallohn)
sich im ersten globalisierten Vierteljahrhundert um mehr als 160 %
erhöht? Mitnichten! Er konnte nicht einmal um 100 oder gar 50 %
zulegen. Der Wohlstand in Deutschland konnte, die meisten von uns
haben es bitter zu spüren bekommen, nicht einmal auf dem Niveau
von 1980 gehalten werden - er ist seit den
Zollabbau-Aktivitäten um etwa 15 % gesunken!
Globalisierung
statt faire Weltwirtschaft...
Die
Reallöhne befinden sich seither in einer Abwärtsspirale,
obwohl die Wirtschaft Jahr für Jahr weiter wächst, obwohl
die Produktivität steigt und der technische Fortschritt
ständig revolutionäre, kostensenkende Innovationen
hervorbringt (Computer- und Chiptechnologie).
Dies ist ein schier unglaublicher Vorgang, eine Perversion ersten
Ranges! Man muss schon als Politiker oder Experte sehr
abgebrüht sein, wenn man dieses Paradoxon nicht wahrhaben und
nicht geklärt wissen will.
Werden
die Akteure von damals nun wegen ihres unüberlegten Zollabbaus
zur Rechenschaft gezogen?
Werden ihnen zumindest Vorwürfe gemacht?
Nein, nicht einmal das! Sie werden weiter belobhudelt und in Ehren
gehalten, derweil mit immer neuen Tricks vom Ausgangspunkt des
Dilemmas abgelenkt und die Globalisierung weiterhin schöngeredet
wird.
"Ja"
zur Weltwirtschaft, "Nein" zur Globalisierung!
"Uns
geht es doch allen gut!", wird uns heute gerne eingeredet. Aber
erstens stimmt diese dreiste Behauptung nicht und zweitens geht es
darum auch gar nicht.
Weiter wird versucht, mit vermeintlichen Reformstaus vom Versagen der
Globalisierung (des Zollabbaus) abzulenken.
Man stellt Forderungen über Forderungen und möchte damit
suggerieren, dass unsere Probleme nur hausgemacht seien. Seit
Jahrzehnten rügt man die schlechte Bildung, die Forschung, die
Bürokratie usw., um die durch den Zollabbau entstandenen
Probleme zu erklären.
Aber
was, bitte sehr, haben diese ewigen Dauerthemen mit den dramatischen
Entwicklungen zu schaffen? Es wird heute von den Bürgern und dem
Staat mehr denn je in die Bildung und Forschung investiert. Was soll
also das ganze Affentheater?
Es gibt nach wie vor nur eine plausible Ursache für den
Wohlstandsschwund bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum!
Nämlich den Zollabbau bzw. die Globalisierung, wie immer wir
das nennen möchten. Denn nur die Globalisierung und die
Freihandelszonen gewähren dem Kapital die grenzenlose Freiheit,
zu Hungerlöhnen fernab vom Verbraucher zu produzieren und die
Staaten und die Völker dieser Welt gegeneinander
auszuspielen
(Erläuterung).
Weltwirtschaft:
Der Zollabbau führt zu Spekulationsblasen
Der
Abbau der Zölle schuf das globale Dumpingsystem: Die Staaten
befinden sich seither im steten Wettbewerb um die Gunst des Kapitals
(der Investoren) - die Löhne können nicht mehr steigen, die
Unternehmenssteuern (vor allem für die Konzerne) müssen
runter, soziale Leistungen eingeschränkt werden.
Was bei den Arbeitnehmern eingespart wird, landet überwiegend
auf den Konten der Großkapitalisten und wird somit dem normalen
Wirtschaftskreislauf entzogen.
Die
Produktivität steigt und die Kaufkraft sinkt - das ist der
pure Wahnsinn.
Weiterführende Abhandlungen dazu finden Sie in meinen Büchern.
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Impressum
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und
Zukunftsforscher).
Bücher
von Manfred J. Müller
Achtung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Die
geballte Kompetenz aus Politik und Wirtschaft hat Deutschland in die
totale Ex- und Importabhängigkeit mit langen Lieferketten
geführt. Seit 1980 sinken nun die Reallöhne und Renten!
Globalisierung und EU hängen am Tropf einer die Sparer
enteignenden 0-Zins-Politik.