Sinnloses Wirtschaftswachstum statt Lohnzuwachs!
Ist
das Wirtschaftswachstum wirklich das Maß aller Dinge?
Wie
hypnotisiert schauen Politiker, Ökonomen, Fachjournalisten und
Aktionäre nahezu täglich auf die Prognosen des
Wirtschaftswachstums und verkennen dabei völlig die Bedeutung
dieser Zahlen.
Denn
was nützt ein Wirtschaftswachstum, wenn gleichzeitig
inflationsbereinigte Löhne, Renten und Lebensqualität
sinken.
Weil alle Aufmerksamkeit dem Wirtschaftswachstum geschenkt wird,
kommen die viel wichtigeren Daten der realen Einkommensentwicklung zu
kurz!
Systemfehler
werden verkleistert!
Die
Fachwelt berauscht sich am Wirtschaftswachstum ohne zu merken, dass
dieses offenbar seit 1980 kontraproduktiv war.
Wenn die Wirtschaft wächst, die Reallöhne aber gleichzeitig
sinken, müsste der intelligente Mensch eigentlich stutzig werden
und sich besorgt fragen, wie ein derartiger Widerspruch
überhaupt möglich ist.
Die
Antwort auf diese Fragestellung ist deprimierend und
besorgniserregend zugleich: Offenbar vergrößert sich
ständig der unproduktive Aufwand!
Es fließt Geld und Arbeitskraft in Modernisierungen, die sich
zumindest volkswirtschaftlich nicht lohnen (weil zum
Beispiel
Arbeit
durch Abgaben künstlich verteuert, Investitionen über
Subventionen entgegen alle Regeln der Marktwirtschaft gefördert
werden).
Weiteres
Wachstum fließt in die Finanzbranche, obwohl am Ende auch hier
nur Ungemach (Spekulationsblasen) herauskommt.
Selbst das wegen der trendigen arbeitsteiligen Produktion notwendige,
stetig steigende Transportaufkommen gaukelt Wirtschaftswachstum vor,
wo in Wahrheit gar nichts ist außer Landschaftszerstörung
und Umweltbelastung.
"Wir
brauchen die neue Startbahn!"
Längst
spielt der Wille der Bürger oder das Wohlbefinden der Anrainer
keine Rolle mehr. Ständig müssen zum Beispiel neue
Startbahnen gebaut und das Nachtflugverbot weiter eingeschränkt
werden "um das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden".
Dabei ist das Wirtschaftswachstum doch nur eine Fata Morgana, eine
Sinnestäuschung.
Es ist irrelevant, wenn es der Bevölkerung nicht nützt,
sondern nur schadet.
Statt
Wirtschaftswachstum das Reallohnwachstum veröffentlichen?
Wären
Berufspolitiker nachdenkliche, aufrichtige Volksvertreter,
würden sie die Entwicklung der Reallöhne und Renten in den
Vordergrund ihrer Ermittlungen und Verkündungen richten, anstatt
ständig auf das alberne Wirtschaftswachstum zu
verweisen.
Dies
hätte auch für die Politik einen überaus
segensreichen Erziehungseffekt.
Denn wenn etwas im Fokus der Bevölkerung (und der
Wähler) steht, wird man sich auch viel mehr um einen positiven
Trend bemühen. Schließlich will und muss man ja
Erfolge aufweisen.
Missstände und Fehlentwicklungen wären allgemein
schneller erkennbar.
Man stelle sich vor, die jeweilige Regierung müsste Monat für Monat dem Volk mitteilen, dass wieder einmal die inflationsbereinigten Arbeitseinkommen und Renten gesunken sind - trotz stetig wachsender Produktivität.
Würde man zum Beispiel das Jahr 1980 als Ausgangspunkt wählen und die damaligen Zahlen mit dem Index 100 bewerten, so ergäbe sich in etwa bei den Vollzeitbeschäftigten ein heutiger Index von 90 (wobei unberücksichtigt bleibt, dass die heutigen Beschäftigten im Durchschnitt höher qualifiziert sind und eine viel längere Ausbildung hinter sich haben).
Beim durchschnittlichen Stundenlohn aller Beschäftigten (wobei auch die vielen Minijobber mitgezählt werden) wäre der Lohnabsturz noch dramatischer - der Index läge vermutlich knapp über 80 (der reale Stundenlohn aller Arbeiter und Angestellten ist also fast 20 % niedriger als vor 31 Jahren). Im noch größeren Umfang dürften die Renten gefallen sein.
Das
BIP (Bruttoinlandsprodukt) ist ein schlechter Gradmesser
für den wirtschaftlichen Erfolg! Beispiel
A: Das Transportaufkommen steigt Jahr für Jahr. Es
müssen ständig Straßen und Flughäfen
gebaut, repariert und saniert werden. Dieser Aufwand
spiegelt sich wieder im Wirtschaftswachstum bzw. im
BIP. Beispiel
B: Überall werden neue Outlet-Center und
Einkaufsparks eröffnet. Die Verkaufsflächen des
Handels wachsen, obwohl die Kaufkraft sinkt. Beispiel
C: Wenn Firmen die Ausgaben für Werbung und
Marketing verdoppeln und verdreifachen, erhöht auch
diese zusätzliche Geldverschwendung das BIP. Beispiel
D: Wenn Staat und Behörden den bürokratischen
Aufwand ständig erhöhen und sich immer neue
Vorschriften und Auflagen aushecken, können daraus
natürlich auch zusätzliche Arbeitsplätze
entstehen, die das "BIP" ankurbeln. Beispiel
F: Die Brüsseler Transfer- und Subventionspolitik
beschäftigt einen gigantischen Verwaltungsapparat
und zwingt viele Unternehmen zur Einstellung von
Subventionsspezialisten und Juristen. Diese
Beispiele mögen genügen um aufzuzeigen, wie
sinnloses Wachstum zwar das BIP erhöht, letztlich aber
doch der Volkswirtschaft schadet und die
inflationsbereinigten Nettolöhne und Nettorenten sinken
lässt.
Doch er ist kontraproduktiv, denn die Kaufkraft der
deutschen Bevölkerung sinkt seit 1980.
Und das nur, weil Investoren wegen der Billiggeldschwemme
der EZB nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Geld.
Doch der Bürger hat nichts davon, die Mehrausgaben sind
volkswirtschaftlich unproduktiv.
Aber eben völlig sinnlos und letztlich
kontraproduktiv.
Auch diese Subventionitis gaukelt Wirtschaftswachstum vor,
das keines ist und lediglich die Marktwirtschaft
torpediert.
Die
gezielte Betrachtung der Reallohnentwicklung würde die gesamte
Politik umkrempeln!
Könnte
man sich bei Offenlegung der realen Lohnentwicklung vorstellen, dass
Politiker unentwegt auf das Volk eindreschen mit Verdummungsparolen
wie "gerade Deutschland profitiert von der Globalisierung (dem
Zollabbau)", "gerade Deutschland profitiert von der EU", "gerade
Deutschland profitiert vom Euro"?
Wohl
kaum! Denn in einer aufgeklärten Gesellschaft klingen die
frechen Parolen wie der reinste Hohn - die Politik wäre
gezwungen, sich mit den tatsächlichen Ursachen des paradoxen
Niedergangs zu beschäftigen.
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