Container
im Hamburger Hafen. Wer profitiert von der ständigen Zunahme des
Warenaustausches, der sogenannten internationalen Arbeitsteilung?
Deutschland sicherlich nicht, denn hierzulande sinken seit 1980 die
Reallöhne (trotz Verdoppelung der
Produktivität).
Das Scheitern der Globalisierung war vorherzusehen!
Wann wird endlich eingestanden, dass die Globalisierung (der Abbau der Zölle) nicht funktionieren kann?
Es
konnte einfach nicht gutgehen: Eine globale wirtschaftliche Anarchie,
wie sie in Wahrheit die
Globalisierung
darstellte,
war von vornherein zum Scheitern
verurteilt.
Eigentlich
kann es niemanden verwundern: In einem völlig unfairen
Wettbewerb, in dem Arbeitskosten von 50 Cent und 30 Euro mit
voller Wucht aufeinanderprallen, in einem Markt, in dem
Unternehmenssteuern, Subventionen, Umwelt- und
Arbeitsschutzmaßnahmen extrem auseinanderdriften, musste es
früher oder später zum Crash kommen.
Seit
Jahrzehnten habe ich öffentlich vor der absurden
Globalisierungs-Ideologie gewarnt. In Leitartikeln und Büchern
habe ich unermüdlich klarzumachen versucht, dass die anheimelnde
Idee vom zollfreien Welthandel ins Verderben führt.
Denn der Verzicht auf angemessene Importzölle bedeutet die
totale Machtumkehr - in einem intakten, durch Zollgrenzen
geschützten Binnenmarkt hält der Staat die Zügel in
der Hand. Verzichtet der Staat auf dieses wichtigste Privileg,
regiert das Kapital, wird die Menschheit zum Spielball von
Spekulanten und Investoren
(Kapitalistisches
Ermächtigungsgesetz).
Die
Lobbytruppen des Großkapitals haben es in der Vergangenheit
verstanden, den Zoll-Protektionismus zu ächten - wohl wissend,
dass der daraus resultierende globale Dumpingwettbewerb die
verzweifelten Regierungen in einen (auf Dauer unbezahlbaren)
Subventions-Protektionismus zwingt (Näheres).
Statt Gelder durch Zölle einzunehmen (mit dessen Hilfe die
Sozialsysteme teilfinanziert werden könnten), müssen
Unternehmenssteuern gesenkt, niedrige Löhne bezuschusst und
großzügige Investitionshilfen gezahlt werden,
um dem
ständigen Auslagerungsdruck zu mäßigen.
Seit gut 30 Jahren beobachten wir in den westlichen Industrienationen das Kuriosum, dass Wirtschaft und vor allem die Produktivität wachsen, aber trotzdem die Reallöhne sinken (in Deutschland um ca. 15 Prozent). Normalerweise hätte sich im gleichen Zeitraum aber eine Verdoppelung des Wohlstands (bedingt durch die technischen Fortschritte) ergeben müssen.
Ich
habe seit Anbeginn klarzumachen versucht, dass die
Globalisierung
(der
Verzicht auf Zölle) abartig und aberwitzig sei und der Irrweg
irgendwann in der Katastrophe enden werde. Meine Prophezeiungen haben
sich leider bewahrheitet.
Weltweit müssen nun Billionen von Steuergeldern eingesetzt
werden, um notleidenden Banken und Konzernen (die sich zuvor an der
Globalisierung bereichert haben) unter die Arme zu greifen und die
Weltwirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Aber
immer noch wagt kein wichtiges Regierungsmitglied einzugestehen, dass
das gigantische Globalisierungs-Experiment gescheitert ist!
Mit
gepumpten
oder frisch gedruckten Geldern
wird
versucht, den grausamen globalen Dumpingwettbewerb am Leben zu
erhalten. Wehe dem, der es wagt, diesem riskanten und unseriösen
Monopoly durch Anheben der Importzölle ein Ende zu setzen.
Dabei geht es in der jetzigen prekären Situation eigentlich nur
darum, wer zuerst zur Vernunft kommt. Russland hat bereits
Fakten geschaffen - es hat die Zölle für Importautos
drastisch angezogen.
Allgemein
wird man zu alten Werten zurückkehren müssen.
Das bedeutet vor allem: wir brauchen wieder Gerechtigkeit, auch im
Welthandel. Ein ungerechter globaler Produktionswettbewerb, der das
Prinzip der
Marktwirtschaft
ad
absurdum führt, kann nicht ewig aufrechterhalten werden.
Je schneller wir das einsehen, je eher wir den globalen
Dumpingwettbewerb durch eine Reaktivierung der Zollgrenzen beenden,
um so rascher werden wir die sich aufbauende Weltwirtschafts- und
Staatsschuldenkrise überwinden können.
Nachtrag
Mai 2017:
Es tut sich was! Der amerikanische Präsident Donald
Trump
hat die Zeichen der Zeit erkannt. Er willl dem schleichenden
Niedergang der USA nicht tatenlos zusehen und über
Importzölle das schreckliche globale Lohn- und Steuerdumping
beenden. Die Briten schlagen mit dem Brexit einen ähnlichen Weg
ein (hoffentlich).
Die Kapitallobby wird natürlich mit allen Mitteln versuchen, die
Abkehr vom absurden Zollfreihandel (der für sie selbst so
überaus lukrativ ist) zu verhindern. Sie werden Trump jagen bis
zum Gehtnichtmehr und den Brexit bis zur Unkenntlichkeit
verwässern wollen. Denn nichts wäre für die
Kapitallobby schlimmer als der endgültige Beweis, dass
Zölle ein nationales und globales Wirtschaftswunder
auslösen und den chaotischen Kasinokapitalismus in seine
Schranken weisen.
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Impressum
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser
Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
Erstveröffentlichung
2010
Bücher
von Manfred J. Müller
Achtung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Die
geballte Kompetenz aus Politik und Wirtschaft hat Deutschland in die
totale Ex- und Importabhängigkeit mit langen Lieferketten
geführt. Seit 1980 sinken nun die Reallöhne und Renten!
Globalisierung und EU hängen am Tropf einer die Sparer
enteignenden 0-Zins-Politik.